Projekt „ERiKA“ forciert gesunde Ernährung bei Tagesmüttern

„Es heißt ja immer: Liebe geht durch den Magen. Ich sage: Vor allem die Gesundheit geht durch den Magen. Und weil man auf die Gesundheit gar nicht früh genug schauen kann, sollte die richtige Ernährung bereits bei unseren Kleinsten ein Top-Thema sein“, ist Gesundheitsreferentin Beate Prettner überzeugt. Kärnten hat deshalb die gesunde Ernährung seit Jahren in Kindergärten und Volksschulen verankert.

Bundesweit findet das erste diesbezügliche Pilotprojekt nun auch bei Tagesmüttern in Kärnten statt: Unter dem Namen ERiKA hat Kärnten im Mai die Maßnahme mit einer Umfrage gestartet – und erstaunliche Ergebnisse zum Thema gesunde Ernährung zu Tage befördert.

„Die Umfrage hat gezeigt, dass das erste Manko bereits bei der Ausbildung zu Tageseltern beginnt: Das Thema gesunde Ernährung findet dabei nur einen sehr geringen Niederschlag. Das zweite Manko ist tatsächlich die Kommunikation zwischen Tageseltern und Eltern: Die Ernährung der Kinder wird nur bei 37 Prozent thematisiert; die konkrete Speiseplangestaltung wird überhaupt nur bei 28 Prozent kommuniziert. Und das, obwohl rund 78 Prozent der Eltern die Ernährung ihrer Kinder als sehr wichtig erachten“, informiert Prettner. Als größte Herausforderungen bezeichneten die Tageseltern zwei Themenfelder: Zum einen sind das die bereits vorhandenen Essgewohnheiten der Kinder. Zum anderen ist es das knappe Budget, also der Unkostenbeitrag.

„Das Land Kärnten bzw. das Projektteam von ERIKA mit Sabine Wurzer an der Spitze hat aus diesen Erhebungswerten sehr rasch erste Konsequenzen gezogen.
Eine dieser Konsequenzen war ein Ideenwettbewerb: Wir haben kreative Ideen zum  Thema gesunde Ernährung gesucht“, so die Landesrätin. „Wir haben binnen kürzester Zeit zahlreiche Einreichungen erhalten – mit tollen Anregungen und Ideen, die wir nun auch in Newslettern an alle Tagesmütter weitergeben wollen“, sagt Prettner. Eingereicht wurden Videos vom gemeinsamen Brotbacken, das bei der Getreideverarbeitung beginnt; Fotos vom Gemüseanbau und der kindergerechten kreativen „Gestaltung“ von gesunden Jausen; Powerpointpräsentationen zur wöchentlichen abwechslungsreichen Speiseplangestaltung bis hin zu konkreten Rezepten, die man noch in keinem Kochbuch findet.

Drei Gewinnerinnen konnten im Rahmen einer Feier im Spiegelsaal im Amt der Kärntner Landesregierung ihre Preise entgegennehmen. Dem Thema „Gesunde Ernährung“ entsprechend, erhielten sie Gutscheine für Bio-Lebensmittel. Die Gesundheitsreferentin dankte allen Tagesmüttern für ihr Engagement, den Kleinsten richtige und gesunde Ernährung im wahrsten Sinne des Wortes „schmackhaft zu machen“.

Das Projekt ERiKA wird zu 49 Prozent vom Fonds Gesundes Österreich FGÖ mitfinanziert (51 Prozent des Projektbudgets von 140.000 Euro kommen vom Land Kärnten). „Aus diesem Grund wird das Projekt auch wissenschaftlich von der FH Kärnten begleitet. Wir sammeln gesicherte Daten, die als wichtige Grundlage für eine eventuelle Ausrollung in ganz Österreich dienen könnten“, betonte Prettner.

Foto: © Büro Prettner